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Spätfolgen des Zweiten Weltkriegs: Die Kinder der Traumatisierten

Auch Menschen, die nach 1945 geboren wurden, leiden unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs.  Psychologen können inzwischen die Mechanismen erklären.  Immer mehr "Kriegsenkel" arbeiten in Deutschland die Traumata der Eltern auf.

 

Ein Krieg ist mit einem Friedensschluss nicht einfach vorbei, denn er hinterlässt Verletzungen, Narben und Erben - in erster Linie bei den Kriegskindern. Aber auch die Kriegsenkel, die zwischen 1960 und 1975 geboren wurden tragen bis heute die Folgen des Zweiten Weltkriegs in sich.

 

Die Kriegsenkel haben ein schwieriges Erbe angetreten - häufig ungewollt und nicht selten unbewusst. Auch wenn sie selbst in einer Zeit des Friedens und des Überflusses aufgewachsen sind, sind sie dennoch durch Flucht, Vertreibung, Bomben und den Zivilisationsbruch der Shoah geprägt, die ihre Eltern miterlebt haben. 

Der Kern des Problems ist das Schweigen.

Die Autorin Sabine Bode hat mit zahlreichen Vertretern der Babyboomer-Generation gesprochen und stieß immer wieder auf ähnliche Themen: psychosomatische Erkrankungen, mangelndes Selbstbewusstsein, eine große Angst vor Risiko und Unsicherheit, Beziehungsprobleme, eine unerklärliche Rast- und Ruhelosigkeit - und Depressionen.

 

Bode erkennt in den Berichten der Kriegsenkel ein sich wiederholendes Muster: "Der Kern des Problems ist das Schweigen in den Familien. Menschen, die den Krieg als Kinder miterlebt haben, sagen oft: Das war damals eben normal. Das war nicht so tragisch. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie Schlimmes erlebt haben." Dementsprechend haben viele Kriegskinder ihre Erlebnisse nie aufgearbeitet, so Bode.

 

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